MANUELLE REINIGUNG NEU GEDACHT
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Um den Herausforderungen manueller Reinigungsprozesse zu begegnen, hat das Fraunhofer IVV eine sensorgestützte Reinigungslanze entwickelt, die erstmals auch bei der manuellen strahlbasierten Reinigung einen sicheren, protokollier- und reproduzierbaren Reinigungsprozess gewährleistet. Durch die systematische Aufzeichnung jedes Reinigungsschrittes ermöglicht "CleanAssist" ein präzises und effizientes Reinigungsmanagement, das auch die Einhaltung von Audit-Richtlinien und standardisierte Schulungen erleichtert.
Die hochintegrierte Sensorik der innovativen Reinigungslanze erfasst automatisch die Reinigungsleistung und alle relevanten Prozessparameter. Gereinigte Bereiche werden dokumentiert und sensible Bereiche, wie empfindliche Bauteile, können bei Bedarf für die Reinigung gesperrt werden. Die Prozessparameter und Positionsdaten werden von der Reinigungslanze in nahezu Echtzeit an ein mobiles Endgerät, wie beispielsweise eine AR-Datenbrille oder ein Tablet, übertragen. Der Digitale Zwilling wird auf die reale Produktionsumgebung projiziert und der Bediener der Reinigungslanze erhält so unmittelbar Rückmeldung über den Reinigungserfolg und die noch zu reinigenden Bereiche.
"CleanAssist" unterstützt bei der Durchführung der Reinigung und der Auswahl des geeigneten Reinigungsablaufs. Reinigungszyklen können gezielt optimiert und Fehler durch unsachgemäße Reinigung vermieden werden. Gleichzeitig ermöglicht die Technologie eine effiziente Schulung des Reinigungspersonals und eine deutliche Verkürzung der Einarbeitungszeit neuer Mitarbeitender.
Automatisierte Detektion von filmischen Verunreinigungen
Grundvoraussetzung für eine qualitätssichernde, bedarfsgerechte Gestaltung des Reinigungsprozesses bzw. ein effizientes Qualitätsmanagement ist die zuverlässige Detektion des Istzustandes der Verschmutzung auf den Oberflächen.
Um auch bei komplexen Bauteilen eine reproduzierbare, schnelle und vollständige Verschmutzungsdetektion zu ermöglichen, wurde am Fraunhofer IVV das optische Detektionssystem "CoControl-Lumi3D" entwickelt. Das System bestimmt die filmischen Verunreinigungen auf Basis der Fluoreszenzreaktion organischer Substanzen innerhalb weniger Sekunden. Zusätzlich ermöglicht "CoControl-Lumi3D" eine automatisierte, nachvollziehbare Dokumentation des Verschmutzungszustandes.
Im Gegensatz zu konventionellen Systemen, die filmische Verunreinigungen nur ein- oder zweidimensional erfassen, ist "CoControl-Lumi3D" in der Lage, die detektierte Verschmutzung einer Position im Raum zuzuordnen. Wird das 3D-Modell des Bauteils mit den gewonnenen Informationen verknüpft, können Funktionsflächen, wie beispielsweise Dichtungen oder Fügestellen, selektiv auf die Einhaltung der geforderten Sauberkeitskriterien überprüft werden. Das Messsystem ist bis hin zu Reinraumanforderungen kundenspezifisch anpassbar und kann sowohl als Inline-Anwendung direkt in der Produktion als auch Atline- oder Off-line-Lösung eingesetzt werden.