MEHR PROZESSSICHERHEIT IN DER SPEISEÖLRAFFINATION
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In der Speiseölraffination kommt dem Bleichprozess eine wichtige Funktion zu: Neben der Entfernung unerwünschter Farbstoffe (Trübung) werden auch weitere Verunreinigungen, durch Zugabe von Bleicherde, gebunden und anschließend aus dem Speiseöl entfernt.
Prozesse mit Bleicherde sorgen für hohen Verschleiß
Zur anschließenden Abspaltung der Bleicherde wird das Speiseöl-Bleicherde-Gemisch in Druckplattenfilter geleitet. Nun wird der Behälter verschlossen und ein Innendruck erzeugt. Dadurch kann das gereinigte Speiseöl durch eine spezielle Leitung zur weiteren Verarbeitung abgeleitet werden und die Bleicherde setzt sich an den Oberflächen der Plattenfilter ab. Die Anhaftungen von Bleicherde werden dann durch mechanische Bewegung von den Filterplatten gelöst und fallen nach unten. Im Bodenbereich wird dann die sog. Ablass-Armatur (Abmessungen von DN 400 bis DN 800) geöffnet und die Bleicherde kann nun entfernt werden. Das verbleibende Bleicherde-Öl-Gemisch mit einem geringen Öl-Anteil (rund fünf bis acht Prozent) ist höchst abrasiv, was zu einen hohen Abrieb an den Kontaktflächen der Armaturendichtung führt. Dieser Prozess erfolgt mehrfach täglich und in dem mehrstufigen Prozess kommen in der Regel mehrere Druckplattenfilter zum Einsatz
Als Standardlösung hat sich eine Absperr-Armatur mit Elastomer-Manschette und zentrisch gelagerter Welle als Ablass-Armatur etabliert. Sie ist zwar vergleichsweise preiswert, bringt aber eine Reihe von Nachteilen mit sich, sodass der Einsatz für diese Anwendung genauer betrachtet werden darf. Ein Nachteil ist die Standzeit der Elastomer-Manschette. Die hohe Abrasivität des Mediums gepaart mit der Schalthäufigkeit verlangt eine Revision innerhalb von ein bis zwei Jahren. Anschließend muss die komplette Armatur ausgebaut werden um die Manschette mit hohem Aufwand zu wechseln. Ein besonders hohes Risiko liegt auch im vorzeitigen Versagen der Manschette. Wenn diese reißt, kommt es aufgrund des Drucks in dem Druckplattenfilter schlagartig zu einer vollständigen Entleerung des Behälters durch die defekte Manschette. Das hat zur Folge, dass eine komplette Charge (ca. 30 bis 40 Kubikmeter) austritt bzw. verloren wird und einen komplexen und aufwändigen Reinigungsprozess erfordert.
Ein solcher Vorfall führt zu einem sofortigen ungeplanten Anlagenstillstand, der zeitintensiv und teuer ist. Daher wird zur Vorbeugung eine regelmäßige Druck-Prüfung der Armatur dauerhaft empfohlen. Diese Nachteile sorgten dafür, dass von Betreiberseite der Wunsch nach einer sicheren und dauerhaften Systemverbesserung an Ebro herangetragen wurde.
High-Performance-Armatur erhöht die Standzeit
Seit fast einer Dekade hat sich der Einsatz der High-Performance-Armaturen HP 111 (Zwischenflanschklappe) und der HP 114 (Anflanschklappe) mit einem metallischen Inconel-Dichtsystem bei namhaften Betreibern von Ölmühlen bewährt.
Die doppelt exzentrische Lagerung der Klappenscheibe, hochwertige Materialien und exzellente Verarbeitungsqualität sorgen auch bei den anspruchsvollen Einsatzbedingungen für eine verbesserte Betriebssicherheit. Die HP-Armatur ist in der Lage, die Nachteile einer weichdichtenden Armatur vollständig zu verdrängen und ihr Einsatz verlängert die Standzeit einer Ablass-Armatur auf mehrere Jahre. Gleichzeitig wird die Prozesssicherheit erhöht, denn sollte es durch Riefen in der Klappenscheibe zu Undichtigkeiten kommen, kann lediglich eine geringe Produktmenge (Tropfleckage) austreten. Der zuvor beschriebene schlagartige Ausfall einer weichdichtenden Armatur ist ausgeschlossen und die HP-Armatur kann bis zum nächsten geplanten Wartungszyklus weiterverwendet werden.