© Mareike Bähnisch / Thomas Wiese
Die Karrieremesse stellt eine Gelegenheit dar, mit zukünftigen Talenten in Kontakt zu treten und mögliche Kooperationen zu erkunden.
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Verleihung der Förderpreise der Ulrich Florin Stiftung – von links: Linus Rode, Elia Henrichs, Amélie Schwab, Prof. Dr. Judith Kreyenschmidt, Clara Wandrey und David Vollmar.
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Über drei Tage hinweg hatten die Teilnehmenden des Kongresses die Möglichkeit, an Fachvorträgen, Postersessions und Diskussionsrunden teilzunehmen.
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Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Industrie präsentierten aktuelle Forschungsergebnisse aus der Lebensmittelverarbeitung, darunter Prof. Dr.-Ing. Ulrich Müller.
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Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Industrie präsentierten aktuelle Forschungsergebnisse aus der Lebensmittelverarbeitung, darunter Prof. Dr. Thomas Gassenmeier.
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Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Industrie präsentierten aktuelle Forschungsergebnisse aus der Lebensmittelverarbeitung, darunter Dr. Sieglinde Stähle.

RÜCKBLICK AUF DEN GDL-KONGRESS 2024

Mitte Oktober war es soweit: Nach einer pandemiebedingten Pause von vier Jahren fand in Lemgo mit dem dreitägigen Kongress "Lebensmitteltechnologie 2024" das in diesem Jahr wichtigste Ereignis der Gesellschaft Deutscher Lebensmitteltechnologen statt – und dies zum mittlerweile zehnten Mal. Geboten wurden den rund 200 Teilnehmenden Best-Practice-Beispiele, Plenumsdebatten und Parallelforen, Foyer-Gespräche, Networking und spannende Podiumsdiskussionen.

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Auf dem GDL-Kongress, der führende Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Industrie zusammenbrachte, wurden aktuelle Forschungsergebnisse aus den verschiedenen Bereichen der Lebensmittelwissenschaft präsentiert. Eine Session wurde dabei in der "Future Food Factory OWL" abgehalten, einer modernen Einrichtung für innovative Lebensmittelproduktion der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL). Weitere Sessions, Posterpräsentationen und Firmenstände fanden im Kongressbereich der PhoenixContact Arena statt.

Die TH OWL war neben der GDL nicht nur eine der Gastgeberinnen des Kongresses, sondern präsentierte auch ihre neuesten Forschungsergebnisse in Bereichen wie nachhaltige Lebensmittelverarbeitung und Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Produktion. Besonderes Augenmerk lag auf Projekten rund um die smarte Lebensmitteltechnologie, die innovative Wege aufzeigen, um die Effizienz und Qualität in der Lebensmittelherstellung mittels Digitalisierung zu verbessern. „Wir freuen uns sehr, den GDL-Kongress in diesem Jahr hier in Lemgo auszurichten“, betonte Prof. Dr. Thomas Gassenmeier bei seiner Begrü.ung. „Es ist eine großartige Gelegenheit, unsere Forschung und Innovationskraft einem Fachpublikum zu präsentieren und den Austausch über die Zukunft der Lebensmittelproduktion zu fördern“, so der Dekan des Fachbereichs Life Science Technologies an der TH OWL.

Gerade die mittelständischen Lebensmittelproduzenten, die aktuell mit fehlenden personellen Ressourcen zu kämpfen haben und daher in puncto Industrie 4.0 einen weiteren Weg gehen müssen, erhielten auf dem Kongress wichtige Impulse für die digitale Transformation. Und natürlich fielen vor Ort in den drei parallelen Sessions mit ihren rund 60 Vorträgen auch die zentralen Schlagwörter, die zurzeit die Branche dominieren: Automatisierung, Reformulierung, Clean Label und Plant Based. Ein weiteres Highlight war die Posterausstellung bei der Studierende und Forscher ihre Arbeiten präsentieren konnten. Auch der Workshop von Karrierecoach Bianca Burmester war erwartungsgemäß sehr beliebt. Am letzten Tag des Kongresses fand traditionell die Session zu lebensmittelrechtlichen Fragen statt, bei der Dr. Sieglinde Stähle und Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany aktuelle Themen wie das drohende Verbot von Per- und Polyfluoralkyl-Substanzen (PFAS) und neue genomische Techniken bei Pflanzen diskutierten.

Traditionell verleiht die Ulrich Florin Stiftung im Rahmen des GDL-Kongresses ihre Förderpreise für den wissenschaftlichen Nachwuchs. In Lemgo waren es insgesamt fünf Auszeichnungen, die vergeben wurden. Prof. Dr. Judith Kreyenschmidt, Kuratoriumsmitglied der Stiftung, überreichte die Urkunden den anwesenden Preisträgern und Preisträgerinnen. Der Nachwuchsförderpreis der Stiftung, eine Reise zum IFT Annual Meeting & Food Expo 2025 in Chicago, geht an Linus Rode. Er beendet derzeit sein Masterstudium "Food Science and Engineering" an der Universität Hohenheim mit einer Projekt- und Abschlussarbeit im Fachgebiet Milchwissenschaft und -technologie.

Den Promotionsförderpreis nahm Elia Henrichs, Doktorand und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Lebensmittelwissenschaften und Biotechnologie an der Universität Hohenheim, Fachgebiet Lebensmittelinformatik, entgegen. Das Thema seiner Dissertation lautet "Enhancing the Food Quality in the Food Supply Chain through Artificial Intelligence". Er wird 2025 eine Reise zum EFFoST-Kongress antreten. Darüber hinaus konnten in diesem Jahr drei Stipendien zur finanziellen Förderung des Masterstudiums vergeben werden. Über ihre Auszeichnung freuten sich Clara Wandrey (Masterstudium Brauerei und Getränketechnologie, TU Berlin), David Vollmar (Masterstudium Food Science and Engineering, Universität Hohenheim) und Amélie Schwab (Masterstudium Lebensmittelwirtschaft, Hochschule Trier).

„Es wurde intensiv diskutiert in Lemgo. Die Referentinnen und Referenten lieferten Antworten auf die Frage, was wirtschaftlich und technologisch erforderlich ist und was machbar ist, um die Herausforderungen der Zukunft  zu lösen“, lautet das Fazit von GDL-Präsident Dr. Jochen Hamatschek, der am Abend des 11. Oktobers auch durch die begleitende Jahresmitgliederversammlung der GDL führte. Ausschlaggebend für den Erfolg von Veranstaltungen ist für ihn das Branchennetzwerk, das sich rund um den Kongress und die GDL gebildet hat. Künftig gelte es speziell bei Studenten und Young Professionals aktiv um die Mitgliedschaft zu werben, „denn sie sind die Zukunft der GDL.“ Die konsequente Ausweitung der Digitalisierung in der Kommunikation der GDL sei eine der wesentlichen Aufgaben im neuen  Geschäftsjähr. „Sie soll helfen, den Kontakt in unserem Netzwerk zu intensiveren und neue Mitglieder aus den verschiedensten Bereichen und Branchen gezielter anzusprechen“, so Hamatschek zu den künftigen Vereinsaufgaben.

Auf der Mitgliederversammlung trat Prof. Dr.-Ing. Ulrich Müller als Vertreter der TH OWL nach langjähriger Tätigkeit nicht mehr als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der GDL an, dafür wird in Zukunft Prof. Dr.-Ing. Susanne Struck in derselben Funktion die Kontakte zur GDL halten. Auch GDL-Gesch.ftsführerin Sandra Buckenhüskes zeigt sich zufrieden mit der Veranstaltung: „Die GDL blickt auf einen facettenreichen Kongress zurück. In Lemgo bot sich ist eine hervorragende Gelegenheit, die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis zu stärken und aktuelle Branchenthemen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu beleuchten.“

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