ERFOLGSKONZEPTE FÜR VEGGIE 2.0
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- 1Erfolgskonzepte für Veggie 2.0
- 2Vegetarische Produkte mit Biss
- 3Mehr Freiraum für Innovationen
- 4Natürliche Färbung von Fleischalternativen
- 5Auf der Suche nach Clean Label-Zutaten
- 6Potenziale alternativer Proteinquellen
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Potenziale alternativer Proteinquellen
Der Trend zum Einsatz von pflanzlichen Rohstoffen stellt die Lebensmittelindustrie vor große Herausforderungen. Bei der Entwicklung neuer Produkte spielen Rohstoffe aus der Erbse aktuell eine große Rolle. Die Neuentwicklungen finden sich dabei quer durch alle Produktgruppen, allen voran Fleisch- und Kuhmilchalternativen, Proteinshakes, Snacks und Riegel. Erbsenrohstoffe sind Clean Label und eine Allergenkennzeichnung ist nicht nötig – ein Thema, dem sich mit Stefanie Faßbinder und Marc Schlegel zwei Referenten von Georg Breuer widmeten. „Die zunehmende Popularität von vegetarischen und veganen Produkten lässt die Attraktivität von Erbsenrohstoffen weiter steigen, die Nachfrage ist enorm“, so Faßbinder in Bremerhaven. „Neben den sehr guten physiologischen Eigenschaften zeichnet sich die Erbse durch eine hervorragende Ökobilanz aus. Europäischer Anbau ohne künstlicheBewässerung und ohne Stickstoffdüngung, sowie die daraus resultierende kurze Transportwege sind nur ein Teil ihrer positiven Eigenschaften“, bestätigt Schlegel. Denn: „Nahezu alle Teile der Pflanze lassen sich verwenden und mit einem Proteinanteil von rund 25 Prozent wird eine rentable Gewinnung von Proteinisolat erreicht.“
Mit Blick auf die Vorträge in Bremerhaven zeigt sich auch: Die Auswahl geeigneter Proteinquellen für vegane Ersatzprodukte sind überschaubar. Doch die Nachfrage nach Proteinen für diese Lebensmittel steigt. Um dieser gerecht werden zu können, wird sich die Produktion bis 2050 verdoppeln müssen. „Die derzeitige Produktion von Proteinen sowohl auf pflanzlicher als auch auf tierischer Basis hat jedoch negative Auswirkungen auf die Umwelt, was die Emissionen von Treibhausgasen, die Landund Wassernutzung sowie den Verlust der biologischen Vielfalt anbetrifft“, meint Martin Schüring vom ttz Bremerhaven. Für ihn ist es deshalb von zentraler Bedeutung, nachhaltige Proteinquellen zu finden, die sich in großen Mengen produzieren lassen, um den wachsenden Bedarf zu decken. Ein Ziel, das sich das EU-Projekt NextGenProteins auf die Fahne geschrieben hat und unter anderem Mikroalgen sowie Einzeller-Proteine als zwei vielversprechende Quellen unter die Lupe nimmt. Im Vortrag ging Schüring auf Hefeproteine ein sowie auf den aktuellen Stand des Projekts im Hinblick auf die Herstellung veganer und vegetarischer Lebensmittel.