HIGHTECH FÜR DEN HIGH-CARE-BEREICH
Seite 1/1 2 Minuten
Für sensible Produkte wie Babymilchpulver braucht es absolut sichere Herstellprozesse. Das verschärfte Bewusstsein für die Produktsicherheit hat Optima Consumer zum Anlass genommen, eine detaillierte Produkt-Markt-Studie zu erstellen. Die Marktanforderungen flossen in ein neues Maschinenkonzept: die Optima EGS, eine Maschine zum vollautomatischen Evakuieren, Begasen und Verschließen von Babymilchpulver-Produkten. „Mit der Optima FS Füllmaschine und der Optima EGS ist es uns möglich, das Herzstück von Babymilchpulver-Produktionslinien aus einer Hand anzubieten“, sagt Christoph Held, Geschäftsführer der Optima Consumer GmbH.
Reduzierte Restsauerstoffwerte sind das Ziel der Optima EGS. Mit einem speziell für Babynahrungspulver entwickelten Evakuierungsprozess wurde diese Anforderung erfüllt. Ventillos wird das Produkt im Prozess über unterschiedliche Druckstufen "zum Kochen gebracht" und der im Produkt gebundene Sauerstoff freigesetzt. Ein Restsauerstoffgehalt von 0,5 Prozent wird produktabhängig bei einer Ausbringung von bis zu 250 Dosen pro Minute erreicht.
Bei den Milchwerken Mittelelbe, auch unter dem Namen Elb-Milch bekannt, wurde Mitte 2019 die erste Anlage des neuen Typs in Betrieb genommen. „Sie ist ein optimal abgestimmtes System, das eine hohe Geschwindigkeit mit maximaler Sicherheit und Qualität vereint“, sagt Uwe Bedau, Geschäftsführer von Elb-Milch. Das Unternehmen ist Teil der Krüger-Gruppe und stellt in Stendal seit 1991 Trockenmilchprodukte her. „Die Restsauerstoffwerte liegen offiziell unter einem Prozent und damit in einem Bereich, der alle Anforderungen an moderne Säuglingsnahrung erfüllt. In der Produktionsrealität liegen die Werte meist noch weit darunter“, bestätigt Bedau, der außerdem die kompakte Bauweise der Maschine hervorhebt. „Alle Funktionen – das Evakuieren, Begasen und Verschließen – finden Platz auf geringer Fläche“, ergänzt er. So lassen sich die Betriebskosten für den Reinraum effektiv minimieren. Im Vergleich zu herkömmlichen Post-Gassing-Systemen konnte der Flächenbedarf um mehr als 40 Prozent reduziert werden. Die Optima EGS harmoniere zudem ideal mit der hohen Geschwindigkeit der FS Füllmaschine. „Diese Punkte und das Engagement von Optima haben uns nach der Pilotphase zum Kauf bewogen“, erklärt Bedau.
Die noch nicht verschlossene Dose vor Fremdkörper zu schützen, ist ebenfalls ein Muss für ihn. Mit dem patentierten Funktionsdeckel wird diese Anforderung erfüllt. Die Dosen werden nicht offen mit Produkt transportiert, sondern während des Evakuierens und Begasens mit einem Funktionsdeckel verschlossen. Die aufwändige Zusatzfunktion des Clinchens entfällt, was die Gefahr von implodierenden Dosen verringert.
Neben dem geringen Flächenbedarf profitieren Anwender auch von einer eindeutigen Nachverfolgbarkeit aller Behältnisse. Mit der Maschine ist es möglich, über die Verarbeitungsprozesse hinweg jedem Behältnis eindeutig und nachvollziehbar wichtige Produktionsdaten zuzuordnen. Das schließt auch die Dokumentation aller Prozessparameter wie zum Beispiel die Unterdruckstufen zum
Erreichen der geforderten Restsauerstoffwerte jeder einzelnen Dose an allen Prozessschritten mit ein. Dies ist möglich, da jede Dose einzeln evakuiert, begast und verschlossen wird. Die
Produktionsdaten lassen sich mithilfe eines Linienmanagement-Systems speichern und wichtige Kennzahlen werden übersichtlich dargestellt. Zudem lassen sich damit ganze Produktionslinien mit Maschinen unterschiedlicher Hersteller vernetzen und so gezielt die Gesamtanlageneffektivität optimieren. In Kombination mit Softwaretools beispielsweise zur vorausschauenden Wartung, welche die Maschinenverfügbarkeit erhöhen, werden Produktionsprozesse durch diese Smart Services noch sicherer und effizienter.
Die Maschine ist ab sofort weltweit verfügbar. Derzeit arbeitet das Entwicklungsteam von Optima Consumer an weiteren Schlüsselsystemen, um noch mehr Sicherheit und Effizienz bei der Herstellung von Babynahrungspulver bieten zu können. Eine zerstörungsfreie 100-prozentige Dichtigkeitskontrolle stellt auf der Entwicklungs-Roadmap das nächste Ziel dar.