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Die aktuellen Daten über Aufträge, Rohstofflieferungen, Rezepturen und Produktkalkulationen laufen im ERP-System zusammen.
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Das "backhaus" von HUG in der Gemeinde Malters ist einer der modernsten Backwarenbetriebe in der Schweiz.
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In der Kommissionierung sorgen Android-Scanner für die Beschleunigung von Arbeitsvorgängen.

MITTELS ERP DIE PROZESSE OPTIMIEREN

Durch Innovation, Qualität und Leistungsfähigkeit hat es die HUG AG schon lange unter die Top-Betriebe im Schweizer Backwarensegment geschafft. Das Unternehmen setzt auf eine durchgängige Digitalisierung. Ein integriertes ERP-System bildet die technologische Basis für ambitionierte Zukunftspläne. Zur Effizienzsteigerung trägt unter anderem ein dynamisches Lager bei.

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Jüngst hat HUG seine Produktionskapazitäten an einem einzigen Standort konzentriert und für das zukunftsgerichtete Projekt mit dem Namen "backhaus" rund 60 Millionen Franken investiert. Durch die Zusammenführung entstand in der Gemeinde Malters einer der modernsten Backwarenbetriebe der Schweiz. „Wir achten sehr darauf, dass Technologie und Nutzen gut ausbalanciert sind“, sagt Thomas Gisler, Leiter Supply Chain Management.

Der Marktführer für Dauerbackwaren baut auf eine durchdachte, hocheffiziente und inzwischen auch stark digitalisierte Organisation. Das ERP-System spielt dabei eine Schlüsselrolle: „Wir setzen seit 1998 auf CSB, haben aber gerade in der jüngeren Vergangenheit die Einsatzgebiete der Software stark erweitert. So wollen wir die Integration vorantreiben und die Prozesse immer weiter optimieren", erklärt Gisler die IT-Strategie des Unternehmens.

Wer ein breites Sortiment an Dauerbackwaren in einer Vielzahl von unterschiedlichen Ausprägungen produziert, muss jeden betrieblichen Aspekt voll im Griff haben. Dies erstreckt sich von der Erfassung der Aufträge und der Beschaffung der Rohwaren beim Lieferanten über die Planung des Materialflusses und der automatisierten Lagerlogistik bis hin zur Qualitätskontrolle und der Rückverfolgbarkeit. Wichtige Betriebsdaten werden direkt in der Wertschöpfungskette erfasst. Die aktuellen Daten über Aufträge, Rohstofflieferungen, Rezepturen und Produktkalkulationen laufen im ERP-System zusammen. Alle Informationen fließen seit der Stücklistenharmonisierung auch in die Produktionsplanung ein, was deren Genauigkeit weiter verbessert hat. Und mit dem Dokumenten-Management-System erzielt HUG weitere Ersparnisse bei der revisionssicheren Archivierung und der Recherche von Dokumenten wie beispielsweise Bestellungen, Rechnungen oder Lieferscheinen.

Strenge Qualitätsüberwachungen

HUGs jährliche Produktion lag 2020 bei etwa 9.300 Tonnen Dauerbackwaren und schon immer begleiten strenge Qualitätsüberwachungen jedes Produkt bis zur Fertigstellung. Der Unterschied zu früher: Heute ist der gesamte Prüfprozess digital organisiert. Pro Linie gibt es softwaregeführte In-Prozess-Kontrollen, die an IT-Stationen mit Touchscreen erledigt werden. Die hier eingesetzte Lösung bietet eine individuell gestaltete Oberfläche und sorgt dafür, dass die handschriftlichen Linienblätter nicht mehr benötigt und die Informationen ins System übertragen werden müssen. Die Messungen sind direkt mit der jeweiligen Charge verknüpft und können im QM-Modul des CSB-Systems ausgewertet werden. „Bei den digitalen In-Prozess-Kontrollen sehen wir natürlich einen gewaltigen Fortschritt gegenüber der Abwicklung mit Papier. Alles ist sofort in der Software verfügbar und kann weiterverarbeitet werden“, erklärt Reto Himmelberger, Leiter ERP-Prozesse.

Digitale Optimierungen im Tagesgeschäft sind für HUG so wichtig, dass die Kommissionierung komplett auf modernste mobile Android-Technologie und SSCC (Serial Shipping Container Code) umgestellt wurde. Der Einsatz von Scannern hat dabei nicht nur die Infrastrukturkosten reduziert, sondern auch die Prozesse beschleunigt. „Die Akzeptanz für die neue Technologie war bei uns von Anfang hoch“, berichtet Himmelberger. „Unsere Mitarbeiter können die Aufträge heute schneller und effizienter ausführen. Auch die Inventur von Fertigwaren machen wir inzwischen papierlos.“

Für HUG gilt die Philosophie: Die Digitalisierung muss einen messbaren Nutzen bringen. Mit der Anbindung des ERP-Systems über die Standardschnittstelle an das Hochregallager von SSI Schäfer konnte der Warenfluss durchgehend digital und effizient gestaltet werden. Dabei wird heute die Lagerhaltung ebenfalls komplett über SSCC gesteuert. Dies vereinfacht auch die Kommunikation mit den Spediteuren und Kunden – und spart so Kosten ein. Mit der heutigen Datenbasis ist für den Backbetrieb bereits die Möglichkeit geschaffen, in Zukunft mit einem dynamischen Lager arbeiten zu können und so die Effizienz nochmals zu steigern.

Umsetzbare Lösungsvorschläge

Die erfolgreichen Projekte der letzten Zeit sind eine gute Basis für weitere Verbesserungen. Der Digitalisierungsgrad sei heute schon hoch, wird aber laut Gisler im neuen "backhaus" nochmal zulegen. Ein ganz wichtiger Faktor dabei seien die CSB-Berater: „Aufgrund ihrer praktischen Erfahrung erwarten wir themenbezogene und umsetzbare Lösungsvorschläge für die angestrebten Prozessverbesserungen."

Und so sollen auch in Zukunft Menschen und Technik einen wichtigen Beitrag zu HUGs weiterem Wachstum leisten. Das Unternehmen beschäftigt aktuell rund 400 Mitarbeitende bei einem Umsatz von etwa 112 Millionen Franken, peilt aber ein Umsatzplus nicht nur in der Schweiz, sondern auch in strategisch wichtigen Exportmärkten an.


Diesen Artikel finden Sie in LT 9/2023 auf den Seiten 36 und 37.

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