TRANSPORT VON SCHLECHT FLIESSENDEM KAKAOPULVER
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Kakaopulver sollte bei Temperaturen unter 30°C und unter trockenen Bedingungen verarbeitet werden. Der Grund dafür ist, dass es ein hygroskopisches Produkt ist, das Feuchtigkeit aufnehmen und Klumpen bilden kann. Das kann seinen Geschmack beeinträchtigen und erschwert die Verarbeitung. Daher ist es von Vorteil, die Rohstoffe, geschützt vor Verunreinigungen und Wechselwirkungen mit der Umgebung zu verarbeiten. Gericke verwendet dazu pneumatische Fördersysteme, bei dem das Produkt durch eine spezielle Vorrichtung in eine Rohrleitung eingeführt und mit Hilfe eines Gasstroms durch das geschlossene Rohrsystem zu einem Empfangsbehälter transportiert wird.
Bei einer pneumatischen Dünnstromförderung wird das Produkt über eine Zellenradschleuse in die Rohrleitung eingeleitet. Der Gasstrom wird in der Regel von einem Drehkolbengebläse erzeugt, das einen Förderdruck von weniger als ein bar erzeugt. Diese Art von pneumatischem Fördersystem ist durch hohe Luftgeschwindigkeiten mehr als 20 Meter pro Sekunde und geringer Beladung gekennzeichnet. Die Förderung von hygroskopischen, fetthaltigen Pulvern (Kakaopulver hat in der Regel einen Anteil von zehn bis 20 Prozent) bei hohen Geschwindigkeiten kann zu Produktablagerungen innerhalb der Rohrleitung führen, was nicht hygienisch ist und zu Verstopfern führen kann.
Mit dem pneumatischen Dichtstromfördersystem PulseFlow PTA der Firma Gericke wird das Kakaopulver als langsam bewegter Produktpfropfen gefördert. Das System besteht aus einem Druckbehälter und wird mit Druckluft aus einer Luftversorgung von meist mehr als vier bar betrieben. Da eine Beladung der Leitung mit dichterer Menge an Feststoffen erreicht wird und das Kakaopulver mit geringen Geschwindigkeiten unter zehn Meter pro Sekunde transportiert wird, reduziert sich die Menge an Fördergas und damit der Energieverbrauch. Die Luft wird gereinigt und typischerweise getrocknet, was zu einem sehr niedrigen Restwassergehalt führt, der einem atmosphärischen Taupunkt von etwa minus 20 Grad Celsius entspricht. Dadurch wird verhindert, dass sich das Produkt in der Rohrleitung ablagert und durch verstopfte Leitungen zum Stillstand kommt.
Je nach Lieferanten des Kakaopulvers kann das Fließverhalten von sehr frei bis schlecht fließend reichen. Das Fördersystem muss daher in der Lage sein, beide Arten von Kakaopulver zu fördern. Die kohäsiven und schlecht fließenden Sorten können Brücken oder "Rattenlöcher" bilden, die zu Störungen führen können. Um dies zu verhindern, wurde das Fördersystem mit einem speziellen fluidisierenden Austragssystem ausgestattet, das einen gleichmäßigen Austrag ermöglicht.