© Ali Moshiri/Köster Bau
Neueste Technik sorgt für rationelle Prozesse in der Produktion.
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Die Rubinmühle in Plauen wird permanent erweitert und modernisiert, um den Markt optimal bedienen zu können.

EIN MÜHLENPROJEKT MIT WEITBLICK

Die Rubinmühle Vogtland GmbH in Plauen zieht nach eineinhalb Jahren seit dem Neubau ein erstes Fazit und will auch 2025 in den Betrieb investieren. Das Unternehmen profitiert vor allem von der hohen Nachfrage nach Haferprodukten.

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Als wichtiger Teil der menschlichen Grundversorgung zählt das Mühlengewerbe zu den ältesten Branchen überhaupt. So ist es nicht verwunderlich, dass zahlreiche Betriebe eine jahrhundertelange Firmenhistorie aufweisen. Mittlerweile in der 14. Generation führt die Familie Rubin die nach ihr benannte Mühle im badischen Lahr. Neben drei Standorten am Westrand des Schwarzwalds ist das Unternehmen seit bald einem Jahrzehnt auch im Vogtland vertreten. Dort steht die Verarbeitung von Hafer im Vordergrund. Das "Superfood" unter den einheimischen Getreidesorten ist in wachsender Produktvielfalt mehr denn je gefragt. Im Gegensatz zu Soja, Mandeln oder Reis ist Hafer in Deutschland heimisch, weshalb das Getreide auch bezüglich der Klimabilanz deutliche Vorteile gegenüber allen Alternativen mitbringt.

Aufgrund der sich seit Jahren abzeichnenden Bedarfsentwicklung hatte die Eigentümerfamilie um Geschäftsführer Christopher Rubin bis Mitte 2023 rund 23 Millionen Euro in einen Erweiterungsbau investiert, der eine neue Schäl- und Flockenmühle für die Verarbeitung von Bio-Hafer beherbergt. Bezogen auf das diversifizierte Tätigkeitsfeld rund um diesen Geschäftszweig besitzt die Rubinmühle eine bundesweite Alleinstellung.

Nachgefragte Bioqualität

Aus einer Höhe von etwa 30 Metern erschließt sich vom Dach des neuen Baukörpers aus ein weiter Blick auf die Haferregion Vogtland, wo ein erheblicher Teil des benötigten Getreides angebaut wird. Der Rest kommt derzeit vor allem aus anderen Teilen Deutschlands sowie aus Polen und Tschechien. Mit der neuen Mühle ist das Unternehmen auch in der Lage, die stetig steigende Nachfrage nach Bio- und glutenfreien Produkten zu decken. Schließlich zählt Hafer zur Basis für eine gesunde Ernährung. Gerade unter diesem Aspekt ist Bioqualität mehr als nur ein Add-on. Aktuell stammen 60 Prozent der verarbeiteten Menge in der Plauener Mühle aus biologischem Anbau.

Die Begleitumstände in der Bauphase mit Pandemie und Ukraine-Krieg waren alles andere als leicht, führten unter anderem zu deutlichen Mehrkosten und Verzögerungen. Trotzdem ziehen die Verantwortlichen für die Zeit seit der Einweihung des Neubaus ein positives Fazit: Die neue Mühle ist gut angelaufen, es gab wenig technische Schwierigkeiten. Allerdings kann man sagen, dass wir im ersten Jahr nicht ausgelastet waren, weil der Rohstoff knapp war, sagt Stephan Leins, bis Oktober 2024 Produktionsleiter und seitdem als Key Account Manager im Vertriebsaußendienst der Niederlassung tätig.

Die Gründe liegen einerseits in der Tatsache, dass in Deutschland im Jahr 2023 auf rund 20 Prozent weniger Fläche Hafer angebaut wurde, da infolge des Ukraine-Kriegs der Weizenpreis stark gestiegen und damit für die Landwirte der Weizenanbau lukrativer geworden ist. Zudem gab es eine Trockenperiode während der Zeit, in der der Hafer seine Körner ausbildet. Als die Ernte anstand, hatten wir eine lange Regenperiode, sodass ein Teil des Getreides verdorben war. Man kann sagen, dass die Einbußen insgesamt bei circa 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr lagen, so Leins.

Weitere Investitionen geplant

Trotz der dadurch belasteten Ergebnisse blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Bereits im abgelaufenen Jahr 2024 fiel die Ernte wieder besser aus. Es gab mehr Aussaat und wieder bessere Qualitäten. So werde es demnächst weitere Investitionen in Plauen geben, verrät Leins. Diese umfassen für 2025 den Neubau einer automatischen Absackanlage für 25-Kilogramm-Säcke sowie eine neue Abfüllanlage für Kleinverpackungen. In den kommenden drei bis fünf Jahren soll zudem die Lagerkapazität sowohl für Roh- als auch Fertigwaren erhöht werden.

Für Stephan Leins persönlich ist der Neubau ein Highlight in seiner Karriere. Von der Planung bis zur Inbetriebnahme war ich in alle Abläufe involviert und bin immer noch davon begeistert, was bis heute daraus entstanden ist, schwärmt er. Mit demselben Spirit engagiert sich der Wahl-Vogtländer weiterhin und er ist felsenfest davon überzeugt, dass auch die weitere Entwicklung des Betriebs eine Erfolgsstory bleiben wird.


Diesen Artikel finden Sie in LT 3/2025 auf den Seiten 18 und 19.

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