© KTW Technology
Eine erste Schnelldosieranlage wurde bereits beim Romina Mineralbrunnen in Betrieb genommen.
© KTW Technology
Aufbau der "High-Speed Precision Dosing" mit Dosierventil, Durchflussmesser und elektronischer Steuerung.

EXTREM SCHNELLE AROMENDOSIERUNG

Abfüllanlagen für Getränke lassen sich durch die Installation einer zusätzlichen Schnelldosieranlage variabler gestalten. Insbesondere bei Soft- und Energydrinks, die als Wachstumsmotor der Branche gelten, kommt dies positiv zum Tragen, wenn es um die Vielfalt von Aromatisierungsmöglichkeiten zur Erweiterung des Produktportfolios geht.


 

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Der Trend in der Getränkeindustrie führt seit Jahren hin zu größerer Produktvariation. Die Erweiterung des Produktportfolios wird vor allem durch immer mehr aromatisierte Getränke getrieben. Ferner gibt es einen weiteren Trend hin zu kleineren Losgrößen. Beides zusammen stellt die Abfüller vor immense Herausforderungen. Denn ihre Anlagen wurden in der Regel für die Massenproduktion von Getränken gebaut, die sich nur geringfügig unterscheiden. Sie sind auf ein so stark wachsendes und immer spezifischeres Produktportfolio mit kleiner werdenden Losgrößen nicht ausgelegt.

Keine Verschleppung von Geschmacksstoffen

Zwischen den Abfüllungen der aromatisierten Getränke fallen lange Rüst- und Reinigungszeiten an, um den spezifischen Anforderungen an die Lebensmittelproduktion gerecht zu werden und eine Verschleppung von Geschmacksstoffen zu vermeiden. Das ist besonders bei den immer beliebter werdenden Energydrinks wichtig, da die darin enthaltenen Aromen alle anderen überlagern. Die Folge für die Betreiber von Abfüllanlagen sind Unterbrechungen und Stillstände in der Produktion, die die effektive Abfüllzeit in diesen Anlagen durchschnittlich auf 45 Prozent senkt. Das stellt die Getränkeabfüller vor ein Dilemma: Wollen sie an einem wachsenden Markt teilhaben, müssen sie ihr Produktportfolio erweitern. Doch wenn sie ihr Produktportfolio erweitern, sinkt die Effizienz ihrer Anlage dramatisch und das Ganze droht, unwirtschaftlich zu werden.

Genau hier setzt KTW Technology an. Zum Gründungsteam des Unternehmens gehört mit Klaus Weber auch ein ehemaliger Ingenieur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrttechnik. Am DLR wurde für die Rosetta-Mission an der Entwicklung von Ventilen gearbeitet, die dort die Kaltgasdüsen der Sonde steuern sollte, damit sie auf einem Kometen landen kann. Diese smarte Ventiltechnik zeichnet sich durch hohe Präzision und Belastbarkeit aus. Die Ventile können bis zu 1.000 Mal pro Sekunde in nahezu Echtzeit schalten. Sie bilden die Ausgangsbasis für das Schnelldosierungssystem "High-Speed Precision Dosing", welches es Abfüllern erlaubt, auch ohne Millionen-Investition in die Maschinentechnologie ihre Flexibilität und Profitabilität zu erhöhen.

Bis zu 120.000 Behälter pro Stunde abfüllen

Beim Dosierungssystem werden mit Hilfe eines extrem schnell und präzise arbeitenden Magnetventils Basisgetränke vor oder nach dem Abfüllprozess mit diversen Aromen oder anderen Zusatzstoffen versehen – und das bei "voller Fahrt" der Anlage. Die Vorrichtung besteht aus bis zu drei Dosierventilen, Durchflussmesser, einer Pumpe, einem Dosierbehälter und der elektronischen Steuerung. Ebenfalls integriert ist ein CIP-System. Auch große Getränkeabfüllanlagen, die bis zu 120.000 Behälter pro Stunde abfüllen, können mit der KTW-Technologie nachgerüstet werden. Eine erste Anlage wurde bereits beim Romina Mineralbrunnen in Betrieb genommen.

Die Nachrüstung mit einer Schnelldosieranlage führt zu steigenden Auslastungs- und Flexibilisierungsgraden für die Abfüller. Sie reduzieren ihre Reinigungs- und Spülzeiten und müssen sich nicht länger mit dem Thema Aromaverschleppung befassen. „Außerdem senkt die Anlage den Ressourcenverbrauch, da durch den geringeren Reinigungsbedarf und die Optimierung der Ventiltechnik eine Wassereinsparung von bis 50 Prozent und eine Reduktion des Strombedarfs im fünfstelligen Eurobereich pro Anlage erreicht wird“, betont Wolfgang Teichmann, Geschäftsführer von KTW Technology. „Mitunter erspart unsere Lösung den Unternehmen sogar Investitionen in Millionenhöhe in neue Abfüllanlagen, Tanks und Mischsysteme. Somit können sie ihr Produktportfolio erweitern, ohne dabei Effizienzeinbußen hinnehmen zu müssen. Aus den ganzen Vorteilen ergibt sich leicht ein sechs- bis siebenstelliges Gewinn-Steigerungspotenzial pro Abfüllanlage.“


Diesen Artikel finden Sie in LT 6/2022 auf den Seiten 32 und 33.

Ihr Weg zum Abo: Klicken Sie hier!

×