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Pflanzliche Alternativen für Lachs und Thunfisch eignen sich ideal für die Herstellung von Sushi.
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Von der Homepage des Plantbasers werden die Interessenten auf die weiteren Seiten geführt, um dort die gewünschten Produkteigenschaften einzugeben.
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Ein Beispiel für pflanzenbasierte Alternativprodukte, die bei den Verbrauchern zunehmend beliebter werden.

PER KONFIGURATOR ZUM NEUEN PRODUKT

Die Fachmesse Plant Based World in New York hat Anfang Dezember gezeigt: Pflanzliche Lebensmittel haben sich längst zu einem eigenständigen, segmentierten Markt mit ungebrochenem Wachstumspotenzial entwickelt. Damit auch konventionelle Hersteller von der Nachfrage profitieren, hat das Ahrensburger Unternehmen Planteneers den Plantbaser entwickelt.

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Mit Hilfe des digitalen Konfigurators können Lebensmittelhersteller ohne detailliertes Plant-based-Know-how pflanzliche Produkte entwickeln – schnell, einfach und bequem am Computer. Ob Alternativen zu Käse und Joghurt, ob Burger-Patties, Aufschnitt oder pflanzenbasierte Mayonnaise – Interessierte können innerhalb von 15 bis 20 Minuten aus den verschiedenen Zutaten ihr gewünschtes Pflanzenprodukt zusammenstellen. Bestimmte Parameter wie Technologie, Produktbasis oder der Verzicht auf Allergene lassen sich individuell festlegen. Auch Produkteigenschaften wie Fett- und Proteingehalt, Farbe, Textur und Mundgefühl können wunschgemäß eingestellt werden und sind sofort zu erkennen. „Damit der Kunde direkt am Bildschirm sieht, wie sein Endprodukt aussieht, wenn er zum Beispiel den Fettgehalt reduziert oder Proteingehalt erhöht, haben wir zahlreiche Produkte und Videos erstellt“, erklärt Dr. Dorotea Pein, Leiterin Produktmanagement bei Planteneers. „Hiermit werden die einzelnen Stufen der Produktentwicklung detailgetreu dargestellt.“

Den Geschmack können Hersteller anhand der Videos erahnen. Das finale Genusserlebnis erhalten sie rund zwei Wochen später mit Hilfe der Produktmuster. Diese werden entweder als verzehrfertiges Lebensmittel zugesandt oder als Pulver, das die Kunden selbst verarbeiten. Die Ready-to-eat-Variante besteht aus einem Set mit vier einzelnen Produkten. Pro Bestellung können bis zu drei Sets angefordert werden. Gleiches gilt für die Pulver, die in drei verschiedenen Grammaturen erhältlich sind. Da neben dem Material- und Personalaufwand vor allem die Logistik mit gekühltem Versand Kosten verursacht, werden die Muster kostenpflichtig angefertigt.

Im besten Fall entspricht neue Produkt bereits den Wünschen der Lebensmittelunternehmen. Wenn nicht, wird es im Dialog mit den Planteneers-Experten angepasst. „Die Muster vereinfachen die Kommunikation mit dem Kunden erheblich“, so Pein. „Schon mit dem ersten Beispiel haben wir ein konkretes Produkt, das wir gemeinsam verfeinern können. Die Kunden müssen uns nur noch die Kriterien mitteilen, die wir anpassen sollen. Danach können wir meist schon gemeinsam das Upscaling in die Produktion planen.“

Der Plantbaser richtet sich vor allem an mittelständische Molkereien oder Fleischwarenhersteller, die in den Plant-based-Markt einsteigen wollen, aber noch wenig Erfahrungen in diesem Bereich haben und auch keine eigene F+E-Abteilung besitzen. Durch die digitale Produktentwicklung sparen die Firmen sehr viel Zeit. Sie können Abstimmungsprozesse reduzieren und ihre Neuprodukte sehr viel schneller auf den Markt bringen. Auch die Möglichkeit, Innovationen zu entwickeln, wird deutlich vereinfacht.

Aktuell erweitert Planteneers den Konfigurator im Bereich Fleisch- und Wurst-Alternativen um Würstchen. Bei den Milcherzeugnissen kommen verschiedene Käse-Alternativen wie Feta hinzu. Auch im Feinkost-Bereich ergänzen neue Produkte das Angebot. „Auf der Plant Based World in New York haben wir gesehen, dass Fachbesucher inzwischen sehr viel stärker nach speziellen Angeboten in den verschiedenen Segmenten suchen“, berichtet Pein. „Es geht weniger um Fleisch- und Milch-Alternativen allgemein, sondern vielmehr um eine breite Auswahl an pflanzlichen Spezialitäten.“ Starkes Interesse zeigten die Besucher vor allem an Käse-Alternativen sowie an pflanzenbasierten Varianten zu Fisch und Meeresfrüchten. Auch diese Produkte können in naher Zukunft digital entwickelt werden.

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